Blättchen zum Drehen – Kein Raucherbedarf bietet so viel Abwechslung

Loser Tabak ist um einiges günstiger als Zigaretten. Viele Raucher steigen daher auf die gute alte Methode des Selberdrehens um. Möchtest du dazugehören? Wenn du deine eigenen Zigaretten herstellst, gibt dir das auch mehr Kontrolle über die Blättchen zum Drehen und Drehfilter, die du zum Drehen brauchst.

In unserem Blogbeitrag geben wir dir einen Überblick über die verschiedenen Blättchen, die aktuell auf dem Markt erhältlich sind. Und nachdem wir dann die zwei beliebtesten Blättchen genauer unter die Lupe genommen haben, kann es mit Hilfe einer Drehanleitung auch schon losgehen. Sei deine eigene Zigarettenfabrik!

Blättchen zum Drehen – Begriffserklärung

Blättchen zum Drehen werden auch als Zigarettenpapier, Drehpapier, Paper(s), in Österreich als Wuzelpapier und im technischen Bereich als RYO-Papier (roll your own) bezeichnet. Sie bestehen aus Holz, Hanf, Reis oder Flachs. Heute sind Mischungen dieser Materialien üblich. Durch spezielle Imprägnierung werden sie glimmfähig gemacht. So verbrennen sie zeitgleich mit dem Tabak – eine wichtige Eigenschaft! Verkauft werden sie in kleinen Packungen, auch Heftchen genannt, zu meist 32,34, 50 oder 100 Stück, die mitunter Teil einer großen Box sind.

Jedes Blättchen ist in der Mitte gefaltet und besitzt an der Längsseite eine Klebelinie aus Gummiarabikum oder Dextrin. Gummiarabikum ist ein gummiartiges Harz, das auch Lebensmitteln als Verdickungsmittel oder Emulgator zugeführt wird. Dextrin, Stärkegummi oder Maltodextrin genannt, ist ein Lebensmittel, das aus Stärke gewonnen wird. Auch Dextrin wird als Verdickungsmittel und Emulgator verwendet.

Für denjenigen, der keine Lust auf Selbstdrehen hat, gibt es vorgedrehte Blättchen. Sie werden Cones genannt und haben bereits die Form einer Zigarette. Mit den mitgelieferten Stopfhilfen sind sie bereit zum Befüllen. Daneben sind Zigarettenpapiere auf mehreren Metern langen Rollen erhältlich. Sie besitzen eine Abreißkante, die das Abtrennen der einzelnen Blättchen erleichtert. Erhältlich ist auch Endlospapier wie OCB Rolls Slim mit Tips 4 m, das nach Belieben abgerissen werden kann. So lässt sich die Länge der Blättchen selbst bestimmen.

Um das Risiko der Entzündung von brennbaren Oberflächen und somit die Gefahr von Brandunfällen zu vermeiden, gilt seit 2011 eine neue Sicherheitsschranke. Sie besagt, dass Blättchen in der EU nur noch verkauft werden dürfen, wenn sie nach dem Verfahren RIP produziert wurden. RIP steht für reduced ignition propensity, was verminderte Zündneigung bedeutet. Das RIP-Verfahren schreibt vor, dass eine Zigarette erlöschen muss, wenn sie auf einer Oberfläche zu liegen kommt. Die Verordnung gilt auch für Industriezigaretten und Filterhülsen zum Stopfen.

Blättchen mit verschiedenen Qualitäten

Auf den ersten Blick scheint es, als sei die Wertigkeit aller Blättchen zum Drehen gleich. Doch das ist ein Trugschluss. Auf die Unterschiede solltest du beim Kauf achten, denn die Qualität der Blättchen spielt eine wichtige Rolle. Lasse am besten die Finger von den No-Name-Produkten. Bevor du dich mit schlechten Blättchen herumärgerst, gib lieber ein paar Cents mehr aus. Dafür erhältst du gute Qualität.

Sind die Blättchen zum Drehen beispielsweise schlecht verarbeitet, reißen sie besonders schnell. Hochwertige Blättchen sind dagegen ziemlich fest. Außerdem brennen qualitativ schlechte Blättchen meist nicht gleichmäßig ab, weil sie keine einheitliche Struktur besitzen. Stattdessen entwickelt sich die Asche auf einer Seite etwas rascher als auf der anderen. Ferner funktioniert die Klebelinie bei minderwertigen Blättchen oft nicht richtig. Damit sie überhaupt hält, muss man sie stark befeuchten. Das hat jedoch den Nachteil, dass die Zigarette droht, einzureißen oder gar zu brechen. Nicht zuletzt entwickeln qualitativ gute Blättchen bessere Raucheigenschaften. Zum Beispiel verlöschen sie langsamer oder sie bewirken eine höhere Rauchverdünnung mit der Luft.

Blättchen in unterschiedlichen Längen, Breiten und Stärken

In Deutschland werden in erster Linie kurze Blättchen zum Drehen verwendet, auch Regular Papers genannt. Darunter versteht man Blättchen, die sich wegen ihrer Länge von 68 bis 70 mm besonders für den kurzweiligen Rauchgenuss eignen. Daneben sind auch etwas längere Blättchen auf dem Markt: die Longpapers, auch King Size Papers genannt. Sie haben eine Länge zwischen 100 und 110 mm. Häufig sind sie auch etwas breiter als kurze Blättchen, die eine Breite von 39 mm besitzen.

In Spanien und anderen europäischen Ländern verwenden die Dreher gerne eine Zwischengröße. Die Blättchen heißen 1 ¼ Papers, Queen Size Papers, Medium Papers oder „spanische Größe“ und bieten die goldene Mitte zwischen den kurzen Blättchen und den Longpapers. Sie sind ca. 75 mm lang.

Die Blättchen variieren in ihren Papierstärken. Die gängigsten Blättchen zum Drehen besitzen ein Flächengewicht von rund 21g/m² und sind damit recht dick. Das garantiert eine mittlere bis schnelle Verbrennung, bedingt aber auch einen ausgeprägteren Nachgeschmack und mehr Asche. Dünne, manchmal ultrafeine, fast transparente Blättchen wie die berühmten GIZEH Longpapers, über die wir einen eigenen Blogbeitrag verfasst haben (Gizeh Black King Size Slim), verbrennen langsamer und sind geschmacksneutral. Der Tabakgeschmack kommt dadurch intensiver zur Geltung. Allerdings erfordern dünne Blättchen beim Drehen mehr Fachwissen.

blättchen zum drehen

Blättchen der Typen A und B

Bei Blättchen zum Drehen wird nach ISO 15592-3 zwischen dem etwas dickeren A-Papier und dem dünneren B-Papier unterschieden. Der Unterschied ist jedoch gering und auf den ersten Blick nicht erkennbar. Wenn du wissen willst, ob du Blättchen des Typs A oder Typs B in den Händen hältst, sieh auf die Verpackung der Blättchen, vergleiche ihr Brandverhalten oder wiege sie.

Die Blättchen des Typs A enthalten weniger Füllstoffe und keine Brandsalze. Dadurch brennt die Zigarette weniger schnell ab und die Glut erlischt von alleine, wenn nicht alle 40 bis 60 Sekunden gezogen wird. Typ A ist in der Regel leichter, dünner und luftdurchlässiger als Typ B. Das hat den Vorteil, dass die Werte von Nikotin und Kondensat niedrig bleiben. Zu den Blättchen des Typs A gehören die Blättchen Gizeh Special.

In den Blättchen des Typs B sind mehr Füllstoffe und Brandsalze enthalten. Die Blättchen zum Drehen brennen daher länger und gleichmäßiger als Typ A, auch wenn man nicht an der Zigarette zieht. Durch die größere Masse erzeugen sie zudem etwas mehr Ruß. Die meisten Raucher bezeichnen Typ B im Geschmack als ein wenig schärfer als Typ A. Zum Typ B gehören die Blättchen Gizeh Super Fine Corte Extra Slim.

Blättchen zum Drehen mit Cut Corners

Vielleicht ist dir aufgefallen, dass bei einigen Blättchen an den unteren Ecken ein Stück abgetrennt ist. Der Eckenabschnitt dient dazu, dass sich die Blättchen besser rollen lassen. Denn gerade gegen Ende des Zigarettendrehens erweisen sich die Blättchenecken manchmal als störend. Mitunter knicken sie um, sodass es nicht mehr möglich ist, die Klebelinie in ihrer Gesamtlänge zu verschließen. Blättchen mit Cut Corners erkennt man an entsprechenden Hinweisen auf dem Heftchen.

Was als Einrollhilfe gerade für Anfänger vorteilhaft ist, stört jedoch so manche Raucher. Ihnen fällt das Drehen mit ausgestanzten Ecken sogar schwerer. Einen Vorteil haben die speziellen Blättchen dennoch. Denn durch den Cut lässt sich erkennen, wie herum man das Blättchen beim Drehen halten muss. Das ist vor allem in der Nacht praktisch, da man im Dunkeln die Klebelinie kaum erkennen kann. Zu den Blättchen mit ausgestanzten Ecken gehören die Blättchen Gizeh Original.

Ungebleichte Blättchen

Ungebleichte Blättchen

Die umweltfreundlichen, nicht gebleichte Blättchen, auch Unbleached Papers genannt, kommen immer mehr in Mode. Die Käufer schätzen das Naturbelassene, das sich sowohl in den Blättchen als auch den Verpackungen wiederfindet. Manche naturbelassenen Blättchen verfügen darüber hinaus über eine rein pflanzliche Gummierung, die keine Farb- und Zusatzstoffe enthält. Neben dem Umweltaspekt punktet bei den ungebleichten Blättchen immer auch der Geschmack. Er erweist sich als unverwechselbar natürlich.

Ungebleichte Blättchen und Verpackungen sind mehr oder weniger frei von chemischen Mittel. Manche Hersteller verzichten komplett auf die Bleichmittel. Die Farbe ihrer Blättchen und Verpackungen kommt dann in einem ganz natürlichen Braunton daher. Dazu gehören die Blättchen OCB Organic Hemp Slim. Einige Hersteller von Blättchen gehen noch einen Schritt weiter und werben mit einem ökologischen Anbau. Andere betonen, dass für die Fabrikation ausschließlich Windenergie Verwendung fand.

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Blättchen mit Geschmacksstoffen

Wer es gerne ein wenig extravagant mag, kann zu Blättchen greifen, die mit Aroma getränkt sind. Das verleiht der Zigarette eine besondere Note und intensiviert das Raucherlebnis. Auch optisch machen die Blättchen einiges her. Denn häufig sind sie farbig gestaltet und/oder mit den entsprechenden Motiven bedruckt.

Einen Namen haben sich Blättchen der unterschiedlichsten Geschmäcker gemacht. Erhältlich sind beispielsweise fruchtige Geschmacksrichtungen wie Grüner Apfel, Kirsche, Ananas, Blaubeere, Erdbeere, Wassermelone und Kokos. Aber auch besonders ausgefallene Variationen wie Mintschokolade, Geburtstagskuchen, Bubble Gum, Zuckerwatte, Honig und Lakritz sind willkommen. Und warum nicht einmal die Aromen Schwarzbeerschnaps und Jamaika-Rum probieren?

Die besten Blättchen

Die Frage nach den besten Blättchen zu beantworten, ist genauso unmöglich wie die Frage nach dem besten Drehtabak oder der besten Zigarettenmarke. Es ist eine rein individuelle Entscheidung, bei der jeder Raucher seine persönliche Präferenz hat oder entwickelt. Als absolute Klassiker gelten die Blättchen OCB Blau und die OCB Blau No. 4 Cartonne Express Gomme.

Mit den Blauen OCB kaufst du die beliebtesten Blättchen, die auf dem Markt erhältlich sind.

Die Marke OCB hat sich ohnehin in den vergangenen Jahren auf dem Markt bestens etabliert. Empfehlenswert sind daher nicht nur die zwei blauen, sondern auch die schwarzen Blättchen OCB Schwarz Premium Kurz No. 4 – 100 Blatt. Obwohl sie so fein sind, dass der Tabak hindurchscheint, lassen sie sich besonders leicht drehen und weisen eine gute Stabilität auf. Der Name OCB ist übrigens eine Abkürzung von drei Begriffen. Das O steht für Odet, der Fluss an dem 1822 die erste Papierfabrik des Unternehmens gegründet wurde. C ist der Anfangsbuchstabe von Cascadec, ein anderer Gründungssitz der Firma, und B von Bolloré. Das ist der Familienname des Gründers René Bolloré.

Zigaretten unterwegs drehen – Anleitung, Tipps und Tricks

Du kannst deine Zigaretten manuell drehen oder „halb-maschinell“ mit einer Drehmaschine. Bist du außer Haus, hast keine Drehmaschine und keine ebene Fläche, erlernst du jetzt mit unserer Anleitung, wie du eine Zigarette am einfachsten drehst. Du bist Rechtshänder? Umso besser! Du interessierst dich für Drehmaschinen? In unserem Blogpost über Drehmaschinen machen wir dir Lust auf mehr.

1. Lege den Drehtabak, ein Blättchen und einen Drehfilter bereit.

2. Verteile einen Teelöffel voll Drehtabak, ca. 0,8 g, als schmales Rechteck diagonal über die linke Handfläche. Das Rechteck sollte fast so lang sein wie das Blättchen und ca. 1 cm breit.

3. Presse und rolle den Tabak unter Zuhilfenahme deiner rechten Handfläche zu einer kompakten Masse.

4. Klemme das Blättchen zwischen Zeige- und Mittelfinger der linken Hand und glätte es mit der rechten Hand. Belasse dabei den Tabak weiterhin in der linken Hand.

5. Lege das Blättchen auf den Tabak und bedecke es mit der rechten Handfläche, sodass der Tabak zwischen dem Blättchen liegt wie ein Sandwich.

6. Die rechte Handfläche drehst du so, dass du die linke Handfläche wegnehmen kannst. Der Tabak und das Blättchen sind nun in der rechten Handfläche.

7. Rolle den Tabak im Blättchen mit beiden Händen mehrmals vor und zurück, damit er sich noch weiter zusammenpresst.

8. Wenn der Tabak fest genug ist, lege den Drehfilter ein.

9. Drehe und bewege das Blättchen mehrmals vor und zurück, bis eine Zigarette geformt ist.

10. Befeuchte die Klebelinie mit der Zunge und verschließe die Zigarette.

11. Den Tabak kannst du mit der stumpfen Seite eines Bleistifts noch fester in das Blättchen hineindrücken.

13. Zwirbel das überschüssige Blättchen zusammen. Ggf. reiße es ein wenig ab.

13. Bewundere deine formschöne Zigarette!

14. Viel Spaß beim Rauchen.

Weitere Tipps: Es lohnt sich, wenn du deine Fingerspitzen vor dem Drehen anfeuchtest. So erhalten sie eine gute Haftung mit dem Blättchen. Das Drehen wird dadurch einfacher. Sinnvoll ist auch, dass du frischen Tabak verwendest. Denn wenn der Tabak zu trocken ist, hält er sich nicht gut im Blättchen.

Häufige Fragen zu Blättchen

In welchen Verpackungen werden Blättchen angeboten?

Blättchen werden in Schachteln, sogenannten Heftchen, verkauft. Darin befinden sich je nach Hersteller unterschiedlich viele Blättchen, meist 32, 34, 50 oder 100. Sie liegen jeweils ineinander gefaltet im Heftchen. Zieht man das obere Blättchen durch die Ausstanzung des Heftchens heraus, nimmt das nächste Blättchen seinen Platz ein.

Was sind Hanfblättchen?

Reine Hanfblätter sind nicht geschmacksneutral, sondern haben einen milden, süßen, leicht moschusartigen Geschmack, den die meisten Raucher als sehr angenehm empfinden. Zu den beliebtesten Blättchen aus Hanf zählen die Cañuma Hanfblättchen. Hanfblättchen verbrennen noch langsamer, aber ausdauernder als Reispapierrollenblättchen.

Was sind Reispapierrollenblättchen?

Reispapierrollenblättchen sind normalerweise die dünnsten Blättchen und haben den am wenigsten ausgeprägten Geschmack. Allerdings ist es gerade für Anfänger recht schwierig, sie zu rollen. Reispapierblättchen verbrennen recht langsam, was ein Vorteil sein kann. Jedoch ist es möglich, dass Zigaretten aus Reispapierrollenblättchen erlöschen, wenn man während des Rauchens pausiert und nicht häufig genug an ihnen zieht.

Was eignet sich als Zigarettenpapier?

Falls Du keine Blättchen zur Hand hast, können verschiedene Haushaltsgegenstände als Ersatz fungieren. Verwenden kannst du beispielsweise Kaugummiverpackungen und Gelbe Seiten. Wichtig ist, dass das Papier möglichst dünn ist und so wenig Druckfarbe wie möglich enthält.

Angelika Kiel
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Seit Jahren ist es meine größte Leidenschaft, über losen und verarbeiteten Tabak, Tabakerhitzer und andere Tabakprodukte zu schreiben. Mein Wissen gebe ich hier im Blog an passionierte Raucher und Dampfer weiter, um auch sie zu Experten zu machen.

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